© Olli González

DAV 100 Jubiläums Wanderweg mit dem Gravelrad

Alter und neuer Jugendreferent auf Tour

16.06.2022

Touren von aktuellen und ehemaligen Jugendreferenten haben fast schon Tradition und meistens sind sie auch von sehr ehrgeizigen Zielen geprägt. Und so sollte auch die Tour von Olli und Lukas ziemlich herausfordernd werden...

Ich wollte schon länger den Jubiläumsweg Wanderweg der Sektion Koblenz, den DAV 100 mit dem Rad bezwingen, jedoch war dann immer die Frage wie zurück kommen, mit oder ohne Übernachtung auf der Hütte, wer macht den Blödsinn überhaupt mit usw.

Als wir Jugendleiter dann auf dem Ausbildungs-Wochenende der Jugend auf der Teufelsley Abends zusammen saßen habe ich Lukas meine Idee mitgeteilt und direkt das leuchten in seinen Augen gesehen. Den anderen am Tisch war anzusehen das sie nicht mal ansatzweise über eine solche Tour nachdachten. Mitte Mai war es dann soweit, das Wetter passte und Lukas hat sogar noch einen verrückten Mitstreiter namens Daniel gefunden, sodass wir morgens Punkt 8 zu dritt am Deutschen Eck gestartet sind. Als Räder dienten uns unsere frisch eingefahrenen Gravel Bikes, eine Art Rennrad mit groben Reifen und etwas komfortablerer Sitzposition. So kamen wir flott voran und Richtung Güls aus der Stadt raus.

Der DAV 100 führte uns dann über geschotterte oder geteerte Feldwege in Richtung Karmelenberg, genau das richtige Gelände für unsere Räder. Dann ging’s durchs Nettetal Richtung Pellenz und über Thür vorbei am Klettergebiet Kottenheim. Über den Hochstein kamen wir vorbei am Riedener Waldsee und dann entlang der Traumpfade zur Wacholderhütte in Langenscheid. Hier gab‘s erstmal ne Pommes und ein alkoholfreies Weizen. Frisch gestärkt radelten wir in Richtung Hohe Acht. Die Anstiege wurden schon zapfiger und zwischendurch gab es auch mal Tragepassagen oder extrem steile Schiebestücke. Obwohl wir schon ganz gut angezählt waren, ließ sich Lukas auf einen Treppensprint mit mir ein sodass wir nach kurzer Zeit schreiend und mit brennenden Waden auf dem Kaiser Wilhelm Turm standen. Die Aussicht war genial und das Wetter hielt.

Jetzt fehlten nur noch anstrengende 15km querfeldein über Waldwege zur Hütte an der Teufelsley. Hier machten wir eine kurze Fotopause und zeigten Daniel den Fels auf der Ley. Ein paar Mitglieder der Sektion waren am klettern und fragten ungläubig nach ob wir wirklich morgens in Koblenz gestartet sind und die 85km und 2000hm in dieser kurzen Zeit bewältigt hätten. Wir konnten es selbst kaum glauben aber der härteste Teil lag endlich hinter uns. Jetzt ging’s erstmal abwärts ins Ahrtal um uns an einer Location am Ufer mit Kuchen und Cola zu versorgen. Ab jetzt war nur noch ausrollen angesagt. Gemütlich cruisten wir das Ahrtal bis Sinzig hinab. Hier stieg Daniel in den Zug, er hatte auf die Rhein Etappe keine Lust mehr. Mein fragender Blick ging in Richtung Lukas und sein Gesichtsausdruck war schon etwas K.O. Aber seine Augen sagten: „lass mal durchziehen“.

Also ging es die letzten Kilometer mit Vollgas auf dem Rhein-Radweg Richtung Koblenz zurück. Natürlich mit gegenseitigen Sprint-Einlagen, um noch mal alles zu geben. Die letzten Meter ab Vallendar musste Lukas alleine fahren, denn ich bog wieder in den Westerwald ab, von wo ich morgens auch gestartet bin. Mein Tacho zeigte zu Hause dann beachtliche 177 km und 2500 hm in 10 h Fahrtzeit an. Ich fühlte mich noch recht gut, das Winter Trainingsprogramm hat Wirkung gezeigt. Lukas war wohlfroh, endlich zu Hause zu sein. Alles in allem war es eine geniale Tour mit perfektem Wetter und wir konnten schöne Fotos machen.

Text: Olli González