Mit der Familiengruppe in den Schnee

Skifreizeit im Oberengadin

01.03.2022

2020 hatten wir soeben noch Glück. Kurz vor der Pandemie residierten wir eine Woche in Pany, nicht allzu weit von Klosters entfernt. Die Pisten waren leer. 2021 war natürlich Pause …, aber 2022 hatten wir nach etlichen ZOOM-Treffen uns selbst grünes Licht signalisiert: Wir fahren – und diesmal sogar in den kleinsten Ort des Oberengadins: 210 Einwohner, kein Lokal, nix – also auch so gut wie Corona-frei! In Madulain - was für ein himmlischer Name - werden wir die Winterferien mit insgesamt acht Familien, also 29 – (30) Leutchen von 8-75 Jahren (eine schwanger), verbringen, in einem wunderschönen Selbstversorgerhaus, ganz konform nach allen Corona-Regeln und unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen.

Alle Teilnehmer, auch die beiden jüngsten Kinder, 8 und 12 Jahre alt, verfügten über einen kompletten Impfschutz, und abends hieß es immer „testen“, bevor wir uns zum gemeinsamen Essen im schönen und historischen Speisesaal trafen. Glücklicherweise blieben wir auch alle bis zum letzten Urlaubstag bei unseren täglichen Selbsttests negativ, so dass das vorsorglich erklärte Quarantäne-Zimmer nicht genutzt werden musste. Die vorher bestehende „Maskenpflicht im Gruppenhaus“ war seitens der Schweiz pünktlich zu unserem Urlaubsbeginn aufgehoben worden, und auch die deutsche Regierung hatte zu diesem Zeitpunkt die allgemeinen Regeln für Geimpfte und Geboosterte bereits gelockert. Für das „Werkeln“ in der Küche (Frühstücksdienst, Kochen, etc. …) hatten wir uns freiwillig jedoch noch aufs „Maske-Tragen“ verständigt.

Das Skigebiet Oberengadin, uns aus früheren Jahren bestens bekannt, zeigte sich wie immer schön, toll und Begeisterung weckend. Selbst die „Kleinen“, die inzwischen gar nicht mehr so klein sind, nahmen die schwarzen Pisten in rasantem Tempo, so dass die Älteren schon Mühe hatten, mitzuhalten. Aber nicht nur Abfahrtski, auch Langlaufski, Schneeschuh- und Winterwanderungen rundeten das Programm ab. Und manch einer bedauerte es, die Schlittschuhe nicht auch noch eingepackt zu haben, denn vor unserer Haustür lockte eine kilometerlange Eisbahn. Corviglia, Corvatsch, Diavolezza, Lagalb – wir genossen es sehr, überwiegend bei eitel Sonnenschein, manchmal auch bei Schneefall.

Die Stimmung im Haus war super, insbesondere beim Kickerturnier, das von Jan wieder in routinierter Weise profimäßig durchgeführt wurde. Die Fans saßen auf der Treppe oder, wie Nele, Jakob und Pierre, oben auf dem Dielenschrank; es wurde angefeuert und getrommelt, bis zum geht nicht mehr, v.a. beim Halbfinale und beim Endspiel, hier lagen die Nerven fast blank. Und für die Sieger wurde das Match jeweils zu einer nervenaufreibenden „Zitterpartie“.

Auch Skurriles passierte: Eine Teilnehmerin (Insidern ist ihr Name bekannt) verfehlte abends mit fast regelmäßiger „Selbstverständlichkeit“ ihr eigenes Schlafzimmer und landete stattdessen immer bei Sigrid und Robert im Zimmer, die dies glücklicherweise mit viel Humor aufnahmen und sie zum Bleiben einluden. Peinlich, aber doch irgendwie auch lustig. Lag’s am Alter (?) oder an der Größe dieses Hauses (?) oder vielleicht doch am Rotwein (?). Es wird ein ungeklärtes Rätsel bleiben….

Wie dem auch sei, unsere gemeinsame Woche in den Bergen verlief trotz einjähriger Pause und trotz anfänglicher Bedenken wieder in gewohnter Vertrautheit und war, wie auch in den vergangenen Jahren, ein sehr schönes Gruppenerlebnis.

Text: Andrea Hoppen