Wanderleitung: Gerd Reif
(21 km, 600 Hm, 8 Teilnehmer)
Neuwied-Gladbach – Wülfersberg-Kapelle – Haus am Pilz – Parkplatz Heidegraben – Wachturm 1/43 - Parkplatz Heidegraben -Aubach – Stausee Schwanenteich – Reitsportanlage – Haus am Pilz – Neuwied-Gladbach
Veni, vidi – erravi!* So könnte man die heutige Wanderung auf den Spuren der Römer bezeichnen. Gerd führte uns hierzu auf Wanderwegen in seiner Region mit Start und Ziel in Neuwied-Gladbach. Wir starteten gegen 10 Uhr am Parkplatz unserer späteren Einkehr am Restaurant „Zum Annemie“ in der Sandgasse. Bereits nach kurzer Wegstrecke erreichten wir mit der Wülfersbergkapelle eine Sehenswürdigkeit in der Region. Die ehem. Klosterkirche wurde, nach wechselvoller Geschichte der zurückliegenden Jahrhunderte seit dem 12. Jh., erst mit Erwerb durch die Stadt Neuwied und zusammen mit dem Gladbacher Heimatverein wieder restaurierte und dient heute wieder als Gotteshaus. Wir folgten dem Gladbach nach Norden vorbei an der Bornhohl Ranch und dem ehem. Ausflugslokal „Haus am Pilz“. Anschließend führte uns Gerd, mit ein paar eingebauten Schleifen, mehrere Kilometer durch den Heimbacher Wald. Zeitgerecht gegen 12:00 Uhr erreichten wir dann den Parkplatz Heidegraben mit dem dortigen röm. Kleinkastell Anhausen – Heimbach.
Als kulturelles Highlight hatte Gerd hier einen kurzen Vortrag zur Historie des Ortes organisiert. Der ehem. Vorsitzenden des Vereins Pro Heimbach-Weis e.V., der maßgeblich an der Aufarbeitung und Darstellung der Historie beteiligt war, erläuterte uns kurzweilig anhand von Abbildungen und Karten die geschichtlichen Abläufe zur Entstehung und Entwicklung des Limes und der aus Kastellen und Wachtürmen bestehenden Verteidigungslinie gegen die Germanen in der Region Heimbach-Weis und Gladbach. Es ist schon einige Vorstellungskraft nötig, um anhand der heutigen Darstellungen und Geländemarkierungen die Ausmaße des Limes abzuschätzen und sich einen Eindruck der damaligen Verhältnisse zu verschaffen. Die wiederentdeckten und archäologisch erforschten Stellen, an denen sich Reste des Limes und der Verteidigungsanlagen befinden, sind nur noch durch entsprechende Hinweisschilder und Nachbauten zu erkennen.
Im Anschluss zum Vortrag erreichten wir nach kurzer Strecke am Wachtposten 1/43 unsere verdiente Mittagsrast, bei der uns Gerd auch mit selbstgemachten Apfel-Mandel-Muffins verwöhnte. An dieser Stelle wird durch eine vom Verein Pro Heimbach-Weis e.V. unterstützte Teilrekonstruktion von Wall, Gräben und des Wachturms das Aussehen eines Wachtpostens in beeindruckender Weise dargestellt.
Nach der Mittagsrast wanderten wir gestärkt und gut gelaunt auf einem Rundweg zurück zum Parkplatz Heidegraben. Von dort aus überquerten wir die L258 und wanderten nun auf der Anhauser Seite hinein in das Aubachtal. Nach einem Abstieg bis auf Höhe des Aubachs führte unsere Wanderung am Stausee und der Anlage des örtlichen Reitsportvereins entlang. Der Nachbau einer Limespalisade am Wegesrand erinnerte uns nochmals an die einstige Präsenz des Imperium Romanum in unserer schönen Gegend.
Nach links wendend und einem kurzen Aufstieg erreichten wir wieder die L258 und schwenkten am Haus am Pilz auf die Zielgrade in Richtung Neuwied -Gladbach ein. Direkten Weges entlang der Bornhohl erreichten wir nach gut 21 Km unser Ziel am Restaurant. Mit der Einkehr bei „Annemie“ ließen wir den Tag gut gelaunt bei Getränken und gutem Essen ausklingen.
* Lat.: Ich kam, ich sah – ich wanderte!
Text: DN, Bilder: DN, DP, NN