Das Wochenende begann freitags mit gemütlichem Beisammensitzen um sich besser kennenzulernen, wobei ein leckeres Kaltgetränk selbstverständlich nicht fehlte. Geschlafen wurde in dem Bettenlager in der Hütte. Wer zuvor noch nie in einer Alpenhütte geschlafen oder im Urlaub mal in einem Hostel mit mehreren Menschen verbracht hat, sollte sich jetzt schon Ohropax einpacken und sich auf wenig Schlaf einstellen. Auch ein liebesvolles, mit einer Duftkerze und einer Toilettenbrille ausgestattetes Plumpsklo ist Teil des Programms. Eigentlich genau das Richtige, mal all‘ seine Luxusbedürfnisse auf ein Minimum herunterzuschrauben, sein Handy auszuschalten und sich alleine auf die Natur und die Mitmenschen zu konzentrieren.
Am nächsten Morgen begann der Tag nach dem gemeinsamen Frühstück mit der Aufteilung dreier Gruppen. Doch bevor es dann in die Umsetzung der geplanten Übungen für den Tag ging, kam es, wie kommen musste: In der Nacht von Freitag auf Samstag Regen, Waldweg, Matsch, Reifen drehen durch, kein Meter vor, kein Meter zurück. Ein Auto des Trainers steckte im Matsch fest und kam nicht mehr heraus. Aber das war kein Problem für die Kursteilnehmer. Mit Teamarbeit wurde das Auto aus den Fängen des Matsches befreit und der Weg war wieder frei. Anschließend ging es dann wie geplant weiter. Die Gruppen durchliefen drei unterschiedliche Praxisteile, welche in den Wochen und Monaten zuvor teils theoretisch als auch praktisch an die Kursteilnehmer vermittelt wurden. Darunter zählten die Knotenkunde, die Erste Hilfe und das Umgehen mit Karte und Kompass. Zum Abschluss ging es dann an die Felswand, wo wir an einem zuvor angelegten Klettersteig den Felsen beklettern konnten. Am Ende des Felsens angekommen, durften wir uns dann eigenständig am Fels abseilen. Für mich persönlich war das das Highlight des Wochenendes und ich kann mit Überzeugung sagen, dass das definitiv nicht mein letzter Klettersteig gewesen sein wird.
Während das Holz in der Feuerstelle schon anfing zu brennen, bekam noch jede Gruppe die Aufgabe, selbstständig mit Karte und Kompass einen Weg für den kommenden Tag zu erarbeiten. Ein Ziel, wo es hingehen soll, war vorgegeben. Danach wurden die Übungen für den Tag mit knurrenden Bäuchen beendet und wir freuten uns über das Grillgut, selbstgemachte Salat und einen tollen Abend am Feuer mit netten Gesprächen. Folglich ging es am Sonntagmorgen, gestärkt vom Frühstück und leckerem Kaffee zur Wanderung der selbst geplanten Route vom Vortag über. Da wir alle gegen 13 Uhr wieder zurück an der Hütte ankamen, gehe ich davon aus, dass jede Gruppe auch diese Aufgabe mit Bravour gemeistert hat. Jetzt noch einen Kaffee und ein Stück Kuchen zum Abschluss und schon heißt es „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Das Wochenende ist geschafft und der Kurs ist mit der Teilnehmerbescheinigung in der Tasche.
Abschließend zu sagen gilt, dass der Kurs definitiv Lust auf mehr geweckt hat. Dies ist dem tollen Trainerteam des DAV Koblenz, den interessanten Übungen und dem damit einhergehenden neuen Wissen und den so umgänglichen Kursteilnehmern geschuldet. Ich danke jedem Einzelnen für ein wunderschönes Wochenende auf der Teufelsley und bin mir sicher, dass wir uns wiedersehen. Denn: Jedes Ende einer Tour bedeutet für mich den Start einer neuen Tour.
Laura Regnier