Ausbildungstour Texel-Gruppe vom 19. Juli bis 25. Juli 2025

Charakter: schwere Hüttentour Planung und Leitung: Jutta Schmitt  7 Etappen, 5.130 HM, 56 km und 35 h gesamte Gehzeit

25.07.2025

Die Teilnehmer der Tour

Von rechts nach links: Katrin (Co-Tourenleitung), Sabine, Stephan, Jutta, Frank, Stephan, Marianne und Christoph

Tag 1: Anreise und Zustieg zum Hochgang Haus

Abfahrt um 5:30 vom Kolonnenweg und Ankunft um 16 Uhr nach einer nervigen Fahrt mit Staus und Umfahrungen von Staus, an der Talstation in Vellau. Von der Bergstation aus sind es 3,6 km und 360 Höhenmeter zum Hochganghaus, die wir in knapp anderthalb Stunde bewältigen. Gerade rechtzeitig, um ein kräftiges Gewitter aus der sicheren Hütte heraus zu beobachten.

Zum Aufstieg nutzen wir den Vellauer Korblift :-)

Tag 2:  Vom Hochgang Haus zur Lodner Hütte
1340 HM und 910 m Abstieg, 10 km und 8:40 Stunden Gehzeit.

Eine wunderschöne Tour bei gutem Wetter. Zunächst Aufstieg zur Hochgangsscharte, dann vorbei am oberen der Sponserseen und dann abweichend von der Tourenausschreibung über den Tschigat. Das war eine seilversicherte leichte Kletterei, teilweise ausgesetzt nach einem Kamin und dann über den Grat. Nach der Ankunft auf der Lodnerhütte hatten alle Teilnehmer  Trittsicherheit und Schwindelfreiheit bewiesen und wir waren froh, trocken  
geblieben zu sein.

Katrin, die Ausbilderin fürs Klettern ist, konnte gute Hinweise und Hilfestellung bei der Kletterei geben, so dass alle den auf der Karte gepunkteten Steig ohne Probleme bewältigen konnten.

 

Tag 3:  Von der Lodnerhütte zur Stettiner Hütte
890 HM, 270 m Abstieg, 6,43 km und 4:40 Stunden Gehzeit.


Schon kurz nach dem Aufbruch von der Lodnerhütte wurde es neblig und es setzte Regen ein. Ohne Sicht stiegen wir zur Johannisscharte auf. Wieder seilversichert und mit leichter Kletterei verbunden. Der Abstieg auf der anderen Seite ist seit einiger Zeit auch mit Seilen und Tritten gesichert, weshalb es zwar bei den Verhältnissen unangenehm, aber trotzdem gut zu bewältigen war. 

Die Abstiegshilfen mit Tritten und Seilen gaben Sicherheit, um bei den widrigen Bedingungen sicher nach unten zu kommen.

Völlig durchnässt kamen wir auf der Stettiner Hütte an. Diese wurde neu aufgebaut, nachdem die alte Hütte 2016 von einer Lawine zerstört worden war.

An der Stettiner Hütte am nächsten Morgen. Die neue und moderne Hütte bietet alle Annehmlichkeiten, wie schöne Zimmer, warme Dusche und gutes Essen.

 

Tag 4:  Von der Stettiner Hütte zur Zwickauer Hütte
990 HM, 890 m Abstieg, 9,17 km und 6 Stunden Gehzeit

Auf dem Tiroler Höhenweg zur Zwickauer Hütte. Es war wieder aufgeklart und sonnig, als wir losgingen über den Pfelderer Höhenweg (Nr. 44)  zur Zwickauer Hütte. Die Tour war kurz und so konnten wir uns Zeit lassen. Das war auch gut, denn es handelt sich um einen ausgesetzten schmalen Pfad an steilen Wiesenhängen. Stolpern oder ein Fehltritt wären keine Option gewesen. 

Die Zwickauer Hütte liegt traumhaft schön auf einem Felsplateau auf knapp 3.000 m Höhe.

Direkt hinter der Hütte beginnen die großen Gletscher der Ötztaler Alpen

Tag 5:  Von der Zwickauer Hütte zum Oberkaser
990 HM, 1840 m Abstieg, 16,1 km und 7:50 Stunden Gehzeit


Dies war die längste Strecke und da nachmittags mit Gewitter zu rechnen war, ging es früh los, bei guter Sicht und Sonne. Zunächst 1000 Meter Abstieg in die Talsohle, wo wir uns am Lazinzer Hof für den zweiten Teil der Etappe stärken konnten. Jetzt ging es aufwärts, über lange Kilometer in drückender Hitze. Da war Ausdauer gefragt. Endlich war das Falschnaljöchel (2424 m) und danach das Spronserjoch (2590 m) erreicht. Mittlerweile hatte es sich zugezogen, es war früher Nachmittag und ein Gewitter schien sich zusammen zu brauen. Wir nahmen Tempo auf, es fing dann aber doch etwa 60 Minuten Gehzeit vor der Hütte an zu regnen. Aus dem Regen wurde Hagel, der uns zunehmend bombardierte. Also ging es noch schneller abwärts, die Hütte kam in Sicht, als der mit Hagel versetzte Regen bereits massiv war. Zum zweiten Mal kamen wir völlig durchnässt an der Hütte an. Hatten wir gedacht, es würde bereits stark regnen, wurden wir eines Besseren belehrt. Kaum waren wir unter Dach, als es sintflutartig zu schütten begann. Neben der Hütte bildete sich ein Sturzbach und die Wege verwandelten sich in Bäche. In diesem Moment noch auf dem Joch zu sein, wäre lebensgefährlich gewesen. Also hatten wir mal wieder alles richtig gemacht und waren dem Gröbsten entkommen. 

Tag 6:  Vom Oberkaser zum Hochmuth
390 HM, 1140 m Abstieg, 8,44 km und 5:30 Gehzeit

Die letzte volle Etappe unserer Tour stand unter der Unsicherheit, ob die Wege noch passierbar sein würden nach den gewaltigen Niederschlägen. Die Planung war ursprünglich über die Mutspitze zu gehen. Alternativ gibt es den einfachen Jägerpfad, der uns zum Hochgang Haus gebracht hätte. Nach einigem Hin und Her, gingen wir dann doch über den Gipfel. Erstaunlicherweise waren die Wege völlig in Ordnung, keine Unterspülungen oder Murenabgänge waren zu sehen. Der perfekt ausgebaute und gesicherte Steig führte uns zur Mutspitze, auf der die Sicht dann leider gleich null war. Immerhin war es trocken. 
Nach dem Gipfel kam der Abstieg zur letzten Unterkunft, dem Hochgang, einem Berggasthaus mit dem Luxus von warmen Duschen und einem geräumigen Zimmer. Gut riechend und sauber wurde abends der Tourausklang gefeiert.

Tag 7:  Vom Hochmuth zur Bergstation Vellau
170 HM, 70 m Abstieg, 2,29 km und 50 Minuten Gehzeit


Zum Abschied noch ein kleiner Spaziergang über einen schönen Abschnitt des Meraner Höhenweges zurück zum Korblift, der uns ins Tal nach Vellau brachte. 
Danach ging es mit dem DAV-Bus zurück nach Koblenz, leider auch nicht viel schneller als auf dem Hinweg.

 

Wir alle waren sehr begeistert von der Tour. Vielen Dank an Jutta, die die Tour hervorragend geplant hatte. Jutta und Katrin haben eine gute Betreuung gewährleistet. Die meisten von uns würden den Tschigat und die Johannisscharte nicht allein gehen wollen. In der Gruppe und mit der Betreuung war das aber kein Problem und hat Selbstvertrauen gegeben. Es ist eine gute Gruppendynamik entstanden, jeder hat jedem geholfen, wenn sich das angeboten hat. Wir alle haben ein schönes Erlebnis mit nach Hause genommen.

Text: Christopf
Bilder: Alle