Die Familiengruppe auf Hüttentour im Verwall

Vom 11. bis 16. August wanderte die Familiengruppe durchs wunderschöne Verwall. Insgesamt fünf Familien nahmen an der traditionell stattfindenden Hüttentour teil.  

Tag 1 – Aufstieg zur "Neuen Heilbronner Hütte” 

Nach einer langen Zug- oder Autofahrt ging es ab dem Treffpunkt in Kappl mit dem Bus nach Galtür zum Zeinisjoch. Von dort aus starteten wir den Aufstieg über die wunderschön gelegene Verbellaalp zur Neuen Heilbronner Hütte. Nach 3,5 h Fußmarsch und vielen kleinen Trinkpausen in schweißtreibender Hitze hieß es dann “ich sehe die Hütte”. Wie aber auch jeder weiß, kommen noch einige Kehren und Höhenmeter bis zum Ziel obendrauf - und somit zog es sich noch ein bisschen hin, bis wir an der Hütte ankamen. Nach einem kühlen Getränk bezogen wir unser gemütliches Lager. Die Dusche ersetzt ein erfrischendes Bad im nahegelegenen Bergsee. Das tat gut! 

Nach einem reichhaltigen Abendessen mit regionalen Köstlichkeiten riefen die Kinder schnell: “Wer spielt mit Werwolf?” So spielten wir noch eine Runde gemeinsam mit den Kindern, bevor wir alle müde ins Lager fielen. 

(Geschrieben von Grynet)

Tag 2 - Neue Heilbronner Hütte - Konstanzer Hütte 

Nach einer gewittrigen Nacht (ein Donnerschlag hatte uns fast aus den Betten purzeln lassen…) begann der Tag mit einem tollen Frühstück in der Gaststube.  

Die Kinder sprangen im Anschluss sofort auf, um ihr Fangspiel vom Vorabend fortzusetzen. Nachdem alle wieder eingefangen, das Lager geräumt und die Rucksäcke gepackt waren, ging es los Richtung Konstanzer Hütte.  

Die Etappe versprach, entspannt zu werden - nur einige Höhenmeter Abstieg und wenige Stunden Gehzeit.  

Der erste Teil der Strecke führte an dem Bergsee vorbei, an dem wir am Nachmittag zuvor gebadet hatten. Zu unserer Überraschung waren hier in der Zwischenzeit andere Badegäste eingetroffen: eine Kuhherde war am und im Wasser verteilt. Auch der Wanderweg war voller Kühe! Also bahnten wir uns im Slalom unseren Weg durch die friedliche Herde. 

Weiter ging es bergab durch saftige Wiesen mit Wollgras, bei tollem Bergpanorama. Nach einer Bachüberquerung machten wir die erste Pause und konnten eine kleine Murmeltierfamilie beim Sonnenbaden beobachten. 

Die Sonne begleitete uns ebenfalls mit voller Kraft und ließ das nächste Wegstück länger werden als gedacht. Es war wirklich heiß, und die Kinder schielten immer öfter nach dem Bach, der sich den Weg entlang schlängelte - leider recht tief eingeschnitten und nicht gut erreichbar.  

Neben einem großen Felsen, der etwas Schatten spendete, machten wir Mittagspause. Sobald wieder Energie nachgetankt war, erkundigten die Kinder die Umgebung: eine interessante Hausruine und auch der Felsen luden zum Klettern ein.  

Nun war der restliche Weg bis zur Konstanzer Hütte nicht mehr weit: Am Wegweiser zur Hütte fand Marie niedliche Mini-Frösche, die den anstrengenden Abschnitt in der Sonne wieder vergessen machten. Nun war es noch eine kurze Strecke durch einen schönen Nadelwald, bevor, zur Freude aller, die Hütte auftauchte. Der kleine Teich neben der Terrasse (mit Kaulquappen!) sorgte dann doch noch für die von den Kindern ersehnte Abkühlung, während sich die Erwachsenen in den Liegestühlen mit einem Getränk niederließen.  

Nachdem die Zimmer bezogen waren, ging der Großteil der Gruppe unterhalb der Hütte zum Plantschen an den Bach und vertrieb sich so die Zeit bis zum Abendessen.  

Letztes war sehr gut und reichhaltig - insbesondere mit dem Nachtisch hatten es die Wirte gut gemeint: riesige Stücke Mohnstrudel auf Vanillesoße. Puh, wie soll das bloß noch reinpassen?! Wir hatten heute ja nicht gerade eine Gewalttour hinter uns… Kurzerhand wurde der Strudel in Tupperdosen umgepackt - für die Etappe am kommenden Tag, die wesentlich anstrengender werden sollte. Eine gute Entscheidung!  

 

(Geschrieben von Milena) 

Tag 3 - Konstanzer Hütte - Darmstädter Hütte

Der dritte Tag startete an der Konstanzer Hütte. Unser Tagesziel war die Darmstädter Hütte und wir gingen schon um viertel nach acht nach dem Frühstück los. Zuerst ging es die ersten 500 m gemütlich, bis wir auf einen Pfad Richtung Kuchenjoch abbogen. Nun wanderten wir steil bergauf durch Heidelbeerfelder, dann wurde der Pfad immer steiler. Später mussten wir dann über Steinfelder gehen, die bei der Schneeschmelze von höheren Bereichen abgerutscht waren.

Am Kuchenjoch angekommen haben wir eine lange Pause gemacht. Hier oben gab es noch Restschnee und wir haben im Schnee gespielt. Beim Abstieg mussten wir zuerst über einen Klettersteig, wo wir uns an einem Fixseil festhalten konnten. Dann mussten wir durch ein Schneefeld gehen, wo einige ins Rutschen kamen. Zum Glück hat sich niemand verletzt.

Auf dem weiteren Weg zur Darmstädter Hütte haben wir Steinböcke und Murmeltiere gesehen. Als wir gerade an der Hütte angekommen waren, gab es noch ein kleines Gewitter. Als das Gewitter vorbei war kam die Sonne wieder raus und wir sind im nah gelegenen See Tretboot gefahren und einige sind auch schwimmen gegangen.

Nach einem leckeren Abendessen mit Knödelgerichten und Nudeln mit Tomatensoße ging ein schöner Tag zu Ende und wir sind müde im Lager eingeschlafen.

(Geschrieben von Linus)

Tag 4 - Darmstädter Hütte -Niederelbe Hütte

Am vierten Tag ging es von der Darmstädter Hütte zur Niederelbe Hütte. Wir gingen zuerst einen schmalen Weg entlang zu einem schönen Stausee und dann über eine lange Kuhweide. Später gab es wieder einige Steinfelder hinaufzukraxeln bis zum Seßladjoch, wo wir bei herrlichem Ausblick eine ausgiebige Pause machten. Auch an diesem Tag konnten wir über einige Scheefelder schlittern und es ergab sich die eine oder andere Schneeballschlacht.Schließlich sind wir noch über einen kleinen Grat gegangen und haben auf dem Abstieg vom Joch zur Hütte lustige Lieder gesungen.

(Geschrieben von Rebecca)

Tag 5 - Niederelbehütte - Edmund-Graf-Hütte

Als wir am vorletzten Tag unserer Hüttentour auf der Niederelbehütte aufwachten, sahen wir einen schönen Sonnenaufgang.  

Nach vielen Fotos sind wir frühstücken gegangen. Es war so lecker, das war das beste Frühstück das es je auf einer Hütte gab, wo ich dabei war. Es gab Hefezopf, Kakao, Eier und eine nette Hüttenwirtin. Beim Frühstück haben wir sehr große Lunchpakete bekommen. Wir konnten zu dritt noch nicht mal zwei Lunchpakete essen, als wir Mittagspause gemacht haben, das war an der Schmalzgrubenscharte.  

Dorthin sind wir über den Kieler Weg und den Riffler Weg gewandert und das letzte Stück war richtig steil und anstrengend! Als wir auf der anderen Seite wieder abgestiegen sind, haben wir noch eine lange Badepause am Schmalzgrubensee gemacht. Der war ganz schön kalt, aber alle haben sich getraut reinzugehen.  

Das letzte Stück Weg zur Hütte sollte nicht mehr so lang sein, aber als wir oberhalb des Sees standen merkten wir, dass unser Ziel, die Edmund-Graf-Hütte, ganz schön weit unter uns lag. Nachdem wir auch diesen Abstieg geschafft hatten, kam der nächste Schreck: hier im Kessel gab es keinerlei Handyempfang. Aber die Kinder hatten schnell eine andere Beschäftigung gefunden, denn der Bach floss direkt an der Terrasse vorbei. Außerdem gab es direkt hinter der Hütte tolle Felsplatte zum Klettern.  

Untergebracht waren wir im großen Lager unter dem Dach, das wir ganz für uns alleine hatten. Mitten beim Abendessen kam dann noch eine tolle Überraschung: eine ganze Herde Steinböcke kam in den Talkessel zu Füßen des Hohen Riffler, um dort zu weiden. Dabei ließen die Tiere sich nicht von den vielen müden Wanderern stören, die ihnen still und fasziniert beim Fressen und Spielen zuschauten.  

Es war ein sehr schöner Tag und alle konnten gut einschlafen. 

 (Geschrieben von Nele und Catherine)

Tag 6 - Abstieg und Heimreise

Am letzten Tag machten Rainer, Catherine und Robert noch eine „Stirnlampenexpedition“: Sie standen um 4 Uhr morgens auf, um bei Sonnenaufgang auf dem Hohen Riffler zu stehen. Ein magischer Bergmoment! 

Nach dem Frühstück teilte sich die Gruppe: 

Die Zugfahrer und die „Bloß-keine-Höhenmeter-mehr“!-Fraktion nahm den schnellsten Weg ins Tal nach Sankt Anton, während der andere Teile der Gruppe nochmal 300 Höhenmeter im Aufstieg machte und dann 1100 m im Abstieg bis Kappl, wo unsere Autos parkten. 

Müde, aber erfüllt mit vielen tollen Bildern und Erlebnissen, traten wir am späten Nachmittag die Heimreise an.

(Geschrieben von Milena)