Familiengruppe: langes Kletterwochenende in den nördlichen Vogesen

Da es in der Familiengruppe einige kletterbegeisterte Familien gibt, wurde das Fronleichnamswochenende (19.–22. Juni 2025) als idealer Zeitpunkt für ein verlängertes Kletterwochenende festgelegt. 
 
Mit Zelt, Bulli, Badesachen und Kletterausrüstung machten sich am Donnerstag sieben Familien mit insgesamt 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern – darunter Kinder von 5 bis 15 Jahren – auf den Weg in die Nördlichen Vogesen zum Campingplatz „Camping du Fleckenstein“. 
 
Die Nördlichen Vogesen (frz. Vosges du Nord) liegen im Nordosten Frankreichs, an der Grenze zum Pfälzerwald in Rheinland-Pfalz. Geografisch befinden sie sich nördlich von Straßburg und erstrecken sich zwischen dem Rheintal im Osten und Lothringen im Westen. Die Landschaft ist geprägt von rotem Buntsandstein, der zahlreiche Türme, Wände und Überhänge bildet – ideal also, um in gemäßigten Schwierigkeiten passende Routen für kleinere wie größere Kinder, aber natürlich auch für die Eltern zu finden. 
 
Das Wetter versprach traumhaft zu werden: Sonnenschein und Temperaturen zwischen 27 und 30 °C. Kein Wunder also, dass die meisten nach der Ankunft und dem schnellen, provisorischen Aufbau von Zelten und Nachtlagern direkt in den Badesee sprangen.

Mit umso größerem Hunger stürzten sich danach alle auf das Grillbuffet.

Wie an jedem weiteren Abend durfte die gemeinsame Spielerunde – vor allem für die Kinder – nicht fehlen. Neben dem Dauerbrenner Werwolf wurden auch neue Spiele ausprobiert. Trotz fehlender Kletterei am ersten Tag fielen am Ende doch alle müde ins Bett. 

Am zweiten Tag ging es nach dem gemeinsamen Frühstück zum ersten Kletterziel: dem alten Steinbruch „Soultzerkopf“ mit herrlichem Sandstein und vielen Routen im unteren bis mittleren Schwierigkeitsgrad.

Nachdem die ersten Routen vorgestiegen und als Toprope eingehängt waren, konnten die Kinder loslegen. Doch auch die Erwachsenen kamen auf ihre Kosten und konnten den Schwierigkeitsgrad nach Belieben steigern.

Nach rund fünf Stunden am Fels lockte erneut der Badesee. Besonders beliebt war ein Seil, das wie eine Tarzan-Liane von einem Baum ins Wasser hing – perfekt für kunstvolle Schwünge und spektakuläre Sprünge. Vor allem einige Väter ließen es sich nicht nehmen, mit eindrucksvoller Körperbeherrschung sowohl ihren Kindern als auch den Müttern zu zeigen, was noch in ihnen steckt. 

 
Am Abend stand ein besonderes Highlight auf dem Programm: Flammkuchen- und Pizzaessen „all you can eat“ im Bistro am See. Wie hungrig alle nach diesem Tag waren, zeigte die Endabrechnung: 22 Flammkuchen und 13 Pizzen wurden gemeinsam verdrückt! 
 

Für den dritten Tag war eine Rundwanderung Richtung Loewenstein mit Rückweg über den Langenfels und die Burg Fleckenstein geplant.

Direkt vom Campingplatz führte der Weg durch ein Tal hinauf zum Gimbelhof, wo wir im Schatten eine Pause einlegten und uns mit kalten Getränken stärkten. Auch wenn der weitere Anstieg bei steigenden Temperaturen anstrengend war, stürzten sich die Kinder begeistert auf einige Kletterrouten an der Burgruine Loewenstein. Zum Glück hatten wir zwei Seile und ausreichend Ausrüstung dabei. Wer nicht mehr klettern wollte, konnte einfach den herrlichen Ausblick über die bewaldeten Hügel mit den markanten roten Sandsteinfelsen genießen. 

Der Abstieg führte uns am traumhaften Klettergebiet Langenfels vorbei, das wir aufgrund der Uhrzeit und der höheren Schwierigkeitsgrade dieses Mal ausließen. Nach einer Stärkung an der Burg Fleckenstein ging es zurück zum Campingplatz – und dann natürlich direkt wieder in den Badesee.

Am Abend meisterten wir noch die Herausforderung, für 25 Personen Nudeln in einem Topf zu kochen, und genossen unser Essen unter freiem Himmel. 

Auch wenn der vierte Tag bereits unser Abreisetag war, hielten viele die Tradition hoch und gingen noch einmal nach dem Frühstück schwimmen. Vier Tage, viermal Baden – was will man mehr?

Der Abschied fiel schwer, doch eines ist klar: Wir kommen wieder, am liebsten schon im nächsten Jahr. Schließlich gibt es noch unzählige Klettermöglichkeiten – und im Badesee genug Platz zum Abkühlen. 
 
 
Text: Volker Lutz